Popcorn

Freitag Abend traf ich mich mit Steve und Elise, um einen Film anzuschauen. Wir gingen noch schnell in den Laden, um einige unverzichtbare Versorgungsgüter zum Filme sehen einzukaufen.

Neben Bier, Zigaretten, Oliven und Essstäbchen kauften wir auch einen Beutel mit 2 Pfund Popcorn.

Wieviel ist in so einem Beutel Popcorn? Wir beschlossen, es herauszufinden.

 

 

1890, lange vor dem Pop-Rock-  Zeitalter, wurde ein essbares Phänomen, das man "Popcorn" nannte, in die amerikanischen Städte gefegt, an die aufgeregten Massen an belebten Straßenecken. Erfunden durch chinesische Kriegsherren, fingen neugierige Stadtbewohner an, sich anzustellen um beim Knallen, Bersten und Verwandeln in eine appetitliche Knabberei zuzusehen.
"Ist es gefährlich?" fragten sie sich laut.
"Ist es Zauberei?" fragten sie sich ganz still.
"Könnte es als empfängnisverhütendes Mittel verwendet werden?" fragten sie sich später, in der Privatsphäre ihrer eigenen Häuser.

Die Horden dieser "Popcorn-Spanner" fingen bald an, die Verkehrsströme in den Innenstädten zu beeinträchtigen und führten zu neuen Gesetzen, die diese Shows in die Gebäude verbannte. Opernhäuser und Metzgereien wurden in behelfsmäßige knallende Theater umgewandelt.

1894 öffnete das Redenbach Observadome, das erste speziell gebaute Popcorntheater der Staaten in Philadelphia. Es verfügte über Dutzende von Sitzplätzen, die für eine grandiose Aussicht auf den knallenden Behälter angeordnet wurden. Es war erschwingliche Unterhaltung für den kleinen Mann.

Die Pop Kultur war geboren.

Nach einigen Jahren wurde Popcorn auch für das Heim-Entertainment verfügbar gemacht. Es wurde sogar eine weniger sprungstarke Version für Hausfrauen entwickelt. Die Popcorntheater verloren daraufhin ihre Anziehungskraft und wandelten sich in eine modernere Form von Unterhaltungszentren: Der Filmpalast.
 



Eine der sechs Möglichkeiten, Popcorn poppen zu lassen, funktioniert mit heißer Luft. Weil mein Föhn mal wieder kaputt war, benutzten wir stattdessen Elises
Popcorn Pumpe.

Steve schüttete den ersten Beutel in den Einfülltrichter, damit die Körner in die Heißluftkammer, auch "Schmelztiegel" genannt, rutschen konnten.

 

Wir füllten auch etwas Butter in die obere Heizwanne. Heiße, geschmolzene Butter hilft hervorragend, die Popmaschine zu schmieren. Ersatzweise kann man aber auch QMI H-1 Speisequalitätsfett verwenden.



Das Popcorn zerplatzt nicht sofort. Es wirbelte erst einmal in der Maschine herum.

Ich dachte, es sei eine kleine Erhöhung des Ladedrucks notwendig, deshalb ging ich meinen Benzinkanister aus dem Auto holen.

 


Das stellte sich dann als unnötig heraus, denn gerade als ich wieder oben ankam, begann das Popcorn verrückt zu spielen!

Die Feuchtigkeit im Inneren des Korns dehnte sich heftig aus und zerbrach die harte Hülle. Es warf buchstäblich die gesamte Samenstruktur nach draußen!

Jeder Kern setzte ein einziges Energiephoton frei, änderte die Molekularstruktur des Korns und katapultierte es auf der Nahrungspyramide zwei Stufen nach oben.

 

 
 

In nur wenigen Minuten wurde die gesamte Popcornladung in ein knusperige weiße Knabberei verwandelt!

Es war gerade so hypnotisierend wie ein kleines Tischfeuerwerk! Wir machten uns daran, den zweiten und dann den dritten Beutel zum Poppen zu bringen.

 




Die Menge an Popcorn wuchs schrecklich. Jede handvoll Körner produzierte einen kleinen Eimer gepopptes Korn.
 



 

Und genau wie bei dem Experiment mit den Pommes Frites war es sehr schwierig, nichts von dem Popcorn zu essen.

Je heißer und frischer das Popcorn ist, um so mehr mag ich es!






Etwa 45 Minuten später poppten wir den neunten und letzten Beutel Popcorn.

Auch sah es so aus, als käme das Videoband mit den 23 Filmtrailern ans Ende und signalisiere dadurch den Start des Hauptfilms.




Das Gesamtergebnis belief sich auf 29 Liter oder 7 3/4 Gallonen an Popcorn zu einem Preis von etwa 5 Cent pro Liter.

Die Filmtheater in Sacramento benutzen oft eine fantasievolle französische Butter, genannt Celles sur Belle, und fantasievolles französisches Salz, bekannt als Sel Marin, was aber den Preis signifikant hochtreiben kann.

 
 

Dank unserer frisch gepoppten Knabberei war der Film großartig.

 

Ausgerüstet mit unserem gigantischen Sack Popcorn, gigantischen Biervorräten und gigantischen Filmen schufen wir uns eine realistische Kinoumgebung:

Wir schütteten die Hälfte des Popkorns auf den Fußboden, Elise saß während des ganzen Films und quatschte in ihr Telefon, Steven knisterte mit Cellophanpapier und ich bediente natürlich die Fernbedienung.

Tragt beim Kornpoppen immer Schutzbrillen!

 

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Letztes Update 19. Oktober 2002.

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